Bayernausstellung
„Tempo, Tempo –
Bayern in den 1920ern“

Deutsches Hutmuseum in Lindenberg
27. November bis 29. Mai 2022

Ein schnelles Auto, ein fotografierender Mann und die legendäre Josephine Baker (1906-1975), drei Symbole für das Tempo der Zeit. Den Rennwagen hat Hans von Poschinger (1892-1951) aus der berühmten Glashütten-Dynastie 1925 gezeichnet. Die Werbung für die sensationell kleine Leica-Kamera stammt von Ludwig Hohlwein (1874-1949) und Josephine Baker tanzt über allem, trotz Auftrittsverbot in München und gegen alle Anfeindungen.

Mit der Revolution am 7. November 1918 nahm die Geschichte in Bayern dramatisch an Fahrt auf. Über Nacht zum Freistaat geworden, wurde das Königtum der Wittelsbacher Geschichte, Revolution wechselte mit Gegenrevolution und Putschversuchen. Das neue Frauenwahlrecht, der soziale Fortschritt und die demokratische Verfassung hatten allerdings einen schweren Stand. Die Hyperinflation vernichtete in kurzer Zeit die wenigen Ersparnisse der kleinen Leute. Die Bedingungen des Versailler Vertrags bedeuteten eine schwere Bürde.

Auf dem Land und in der Stadt entwickeln sich die Lebensbedingungen in unterschiedlicher Geschwindigkeit. Die Verfügbarkeit von Elektrizität entscheidet dabei oft über das Tempo des Fortschritts. Ein Fön oder ein Staubsauger bleibt wohlhabenden Städtern vorbehalten. Der Bubikopf hingegen bleibt auf dem Land oft noch ein Objekt der Sehnsucht.

In Handel, Industrie, Handwerk und Verkehrswesen entstanden immer mehr Arbeitsplätze. Exportschlager aus Bayern waren Bier, Lokomotiven, chemische Produkte. Telefon und Schreibmaschine verschärften auch das Tempo vor allem für die vielen weiblichen Arbeitskräfte.

In Bayern stieg die Mobilität rasant an. Immer mehr Autos und Motorräder konkurrierten mit Fußgängern und Radfahrern, die mit dieser Geschwindigkeit heillos überfordert waren. Das neuen Medium Film sollte aufklären, aber durch drastische Unfallszenen auch abschrecken, bereits schon damals mit mäßigem Erfolg.

„Schneller, schneller jazzt und trommelt es durch die Nacht“ textete die Werbung für eine Faltencreme. Der Charleston und die neue Mode veränderten auch das Frauenbild. Aber immer mehr Künstler fürchteten um die Freiheit der Kunst und beobachteten mit Sorge den Aufstieg der Nationalsozialisten.

Die Folgen der weltweiten Wirtschaftskrise, der rapide Anstieg der Arbeitslosenzahl und die fehlende soziale Absicherung machten die Menschen anfällig für vermeintlich einfache Parolen. Die Demokratie geriet von rechts und links immer mehr unter Druck. Die Demokraten wurden eine Minderheit.

Mehr dazu finden Sie unter:
www.hdbg.eu/presseportal/detail/bayernausstellung-tempo-tempo-bayern-in-den-1920ern

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